Zahnverlust ist häufig die Folge eines Entzündungsprozesses im Kieferknochen. Die Ursache dafür kann Parodontitis sein oder auch ein infiziertes Wurzelkanalsystem. Aus solchen Entzündungsprozessen können mehr oder minder große Kieferkammdefekte entstehen.
In zahnlosen Abschnitten des Kieferkamms kann sich als Folge der fehlenden Belastung durch den Zahn ein allmählicher Schwund des Kieferknochens einstellen. Deswegen ist vor einer Versorgung mit Zahnimplantaten häufig der Aufbau von Kieferabschnitten notwendig. Diese erfolgen meist in der Breite, gelegentlich aber auch in der Höhe.
Wie erfolgt der Kieferkammaufbau?
Kieferkammaufbauten werden in unserer Praxis mittels der membrangesteuerten Knochenregeneration vorgenommen. Dafür wird mit titanverstärkter Gore-Tex-Folie im Bereich des fehlenden Knochens ein Hohlraum geschaffen und durch die Membran aufrechterhalten. Der Körper füllt anschließend den geschaffenen Hohlraum mit neu gebildetem Knochengewebe aus. Da die Membran eine Barrierefunktion hat, verhindert sie, dass weichgewebebildende Zellen in diesen Bereich einwandern.
Die Einheilzeit beträgt fünf Monate, kann bei extremen Defekten allerdings auch bis zu neun Monaten dauern. Die Kieferkammrekonstruktion und die Implantation werden in aller Regel gleichzeitig vorgenommen.
Durch die bakterielle Infektion können schmerzhafte Entzündungen entstehen, die das Absterben des lebendigen Nervengewebes nach sich ziehen. Solch eine Entzündung im Zahn kann sogar noch Jahre nach einer Kariesbehandlung auftreten.
Das geschaffene Regenerat besteht gänzlich aus körpereigenem Knochen. Das Material übernimmt alle natürlichen Umbauprozesse entsprechend der funktionellen Belastung und schließt auch die Übertragung von Retroviren oder Prionen gänzlich aus.
Die mit teils längeren Beschwerden verbundene Entnahme größerer Knochenblöcke, zum Beispiel aus dem Becken, sowie der Einsatz von Knochenersatzmaterialien wird durch dieses moderne Verfahren in fast allen Fällen überflüssig.