Wenn Zähne eine Infektion des Wurzelkanals erfahren haben, etwa durch Karies, und in der Folge der Zahnnerv abgestorben ist, benötigen sie eine Wurzelkanalbehandlung. Die Behandlung besteht aus der Reinigung, Desinfektion und Füllung der Wurzelkanäle.
Jedoch kann eine solche Wurzelkanalbehandlung, die durch eine Öffnung in der Zahnkrone erfolgt, wegen der oftmals sehr komplexen Wurzelkanalverhältnisse im Bereich der Wurzelspitzen nicht immer gelingen. Denn aus dem Wurzelkanal können weiterhin Bakterien in das umgebende Knochengewebe des Kiefers eindringen und dort entweder zu akuten Beschwerden (Schmerzen, Schwellung) oder chronischen Schäden im Kieferknochen (Granulom, Zyste) führen. In diesem Fall hilft die sogenannte Wurzelspitzenresektion.
Ablauf der Wurzelspitzenresektion
Für diese Art der Therapie wird nach der Darstellung der Wurzelspitze diese abgetrennt, die Zahnwurzel also um etwa 3 Millimeter gekürzt. Anschließend werden an der Trennfläche die Wurzelkanäle dargestellt, mit Ultraschall aufbereitet und mit einem gewebeverträglichen Füllungsmaterial abgedichtet.
Diese sogenannte retrograde Wurzelfüllung führen wir unter dem Operationsmikroskop bei 15- bis 20-facher Vergrößerung durch, was die Darstellung und das Erkennen feinster Strukturen zulässt. Diese Verfahren macht die Therapie erheblich sicherer als die Arbeit mit dem bloßen Auge oder der Lupenbrille.
Bei erfolgreicher Abdichtung der Wurzelkanäle regenerieren Knochendefekte im Bereich der Wurzelspitze unabhängig von ihrer Größe spontan. Das wird als Erfolgskontrolle durch eine Röntgenkontrollaufnahme bestätigt, die ein halbes Jahr nach der Wurzelspitzenresektion erfolgen sollte.